Nikolai
Gumiljow DIE GIRAFFE Dein
Blick scheint mir heute besonders
traurig und matt, Die
Knie umfassend, sind
deine Arme so dünn. So
höre doch, irgendwo in
der Ferne am Tschad Irrt
eine erlesne Giraffe dahin. Sie
ist schlank, graziös und
voll zarter, bezaubernder Zier, Und
ihr Fell ist mit einer berückenden
Zeichnung versehn. Nur
der Mond kann es wagen, sich
zu vergleichen mit ihr, Zersplittert
sich wiegend auf
Wogen geraümiger Seen. Sie
gleicht einem Segelschiff, das
durch den Ozean zieht. Wie
ein freudiger Vogelflug ist
ihr schwebender Lauf. Ich
weiß, daß die Erde viel
wunderbar Herrliches sieht, Sucht
nachts die Giraffe ihr
marmornes Grottenheim auf. Ich
kenne die Märchen aus
Ländern, geheimnisvoll, weit, Von
der Liebe des Häuptlings zur
jungen, schwarzhaarigen Maid. Du
lebtest so lange im Nebel, beraubt
allen Lichts. Du
willst an den Regen nur Glauben, sonst
glaubst du an nichts. Kann
ich dir erzählen von
Palmen gar schlank und grad, Von
tropischen Gärten, die
Düfte betäubend durchziehn? Du
weinst? So höre doch... weit
in der Ferne im Tschad Irrt
eine erlesne Giraffe dahin. © 1986 Sepp Österreicher, 1996 Valeri
Brainin |
Николай
Гумилёв ЖИРАФ Сегодня,
я вижу, |
Оригинал Гумилёва, как известно, написан длинными строчками. Таков же и перевод. Мы вынуждены были испортить интонацию с тем, чтобы оба текста поместить рядом. Впрочем, тот читатель, что добрался до этой странички, наверняка знает «Жирафа», и такому читателю интонацию не собьёшь.